das Geschenk

Hinter dem zwanghaften Wunsch nach dünn sein oder dem Heißhunger stehen der Wunsch nach Selbstbestimmung, Sicherheit, etwas Eigenes für sich zu haben, Ruhe vor der Welt, Anerkennung, Bewunderung und ganz sicher nach Liebe.

Nichts motiviert so sehr wie die unerfüllte Liebe in uns, nichts kann so sehr in die Irre leiten!

Wurde Liebe als Kind nur durch Überanpassung erreicht, steht dies damals sehr sinnvolle Verhalten – kein Kind hat die Wahl auf die Liebe der Eltern zu verzichten – heute im Weg. Leider hilft keine noch so schlüssige Erkenntnis aus dem Teufelskreis, auch wenn die Einsicht in das eigene Such(t)verhalten einen sinnvollen ersten Schritt darstellt. Die Wut und alle damit verbundenen Gefühle sind ebenfalls ein Geschenk. Zu erleben, die Wut als richtig anzuerkennen und zu integrieren, kann der wichtigste Schritt sein, um das Hineinstopfen und Hinauskotzen ein für alle Mal sein zu lassen.

Es ist hilfreich anzuerkennen, dass wir nicht gegen den „inneren Schweinehund“ ankämpfen, sondern lernen, genau dies als jemanden in uns anzuerkennen, was lebt und leben will. Wenn wir lernen, das Geschenk anzunehmen, was unsere Störung mit sich bringt, reduzieren sich die Schuldgefühle und wir bringen uns das entgegen, was wir so dringend für unsere Heilung brauchen: Verständnis und Milde!

Die Liebe, die man glaubt, sich verdienen zu müssen, findet man letztlich unversehrt in sich selbst.