meine Methode

Grundsätzlich kombiniere ich verschiedene therapeutische Ansätze je nach dem konkreten Anliegen und den Voraussetzungen des Klienten/der Klientin.

Arbeit mit Inneren Personen: Du bist Viele! Dieses faszinierende Modell geht davon aus, dass sich die menschliche Psyche in Form von Inneren Personen organisiert, die ihrerseits Spezialisten für bestimmte Problemstellungen im Leben der Person sind. Diese Probleme können Jahrzehnte zurückliegen, der Lösungsweg ist immer noch derselbe. Eine Innere Person erkennt man an ihrem eindeutigen Willen und einer ganz bestimmten Haltung zum Leben (um der Lebenslage am besten zu entsprechen), das kann z.B. eine Anpassungshaltung sein, ein eiserner Leistungswille, eine Verweigerungshaltung, oder alles andere. Dieser Wille muss nicht offen erkennbar sein, es kann auch ein stilles, aber unbeugsames „Nein“ sein, von einem freundlichen „Ja“ getarnt.

Im Rahmen einer Therapiestunde erhält eine Innere Person einen eigenen Platz im Raum, vergleichbar mit der Aufstellungsarbeit. Im Dialog mit dem Therapeuten lernen sich innere Personen selbst kennen und dringen so Schicht für Schicht tief in ihre eigene Realität ein. Wenn eine innere Person wieder Kontakt mit ihrem ursprünglichen Willen und ihrer ursprünglichen Liebe bekommt, fühlt sie befreit und ist in der Lage, dem Leben bewusster und meist auch angemessener zu begegnen.

Das Bewusstwerden von "wer bin ich hier und jetzt" ist die Voraussetzung, auch verdrängte Persönlichkeitsanteile wieder zu integrieren, Innere Vielfalt wird so der Grundstein für eine psychische Stabilität und Gesundheit.

Analyse von Träumen: Träume sprechen ihre eigene symbolische Sprache und können übersetzt und in Beziehung zum Leben des Träumenden gebracht werden. Gerade die seltsamen und unvollständigen Träume, die so gar keinen Realitätsbezug zu haben scheinen, sind oft besonders wertvoll. Das Erlernen der Traumanalyse ist Teil meines Angebots, denn sie muss vom Träumenden mitgetragen werden, weil nur er oder sie Kenntnisse über die persönliche Symbolsprache besitzt. „Weihnachten“ ist beispielsweise ein Symbol mit allgemeinem kulturellem Bezug, die persönliche Bedeutung ist jedoch von Mensch zu Mensch verschieden und kann von Liebe und Freude zu Grauen und Einsamkeit reichen.

Sowohl die Arbeit mit Träumen als auch mit Inneren Personen habe ich bei Artho Wittemann gelernt und auch in Eigentherapie erfahren.

Personzentrierter Ansatz nach Carl Rogers: Das zugrundeliegende Menschenbild besteht in der Annahme, dass sich der Mensch in einem ständigen Veränderungsprozess befindet und die Fähigkeit besitzt, sich konstruktiv zu entwickeln und eigenverantwortlich zu entscheiden. Die selbstkritische Auseinandersetzung mit eigenen Einstellungen und Gefühlen ermöglicht flexible und der Erfahrung entsprechende Sichtweisen auf sich selbst und andere. Für Menschen mit Essstörungen ist es essentiell, sich selbst als eigenverantwortlich zu erleben, die Bedeutung der Krankheit zu erfahren und zu erleben, dass die Krankheit ein Teil von ihnen ist, aber nicht sie selbst!

Die Arbeit nach Rogers bietet eine Beziehung von Person zu Person an. Die möglichst ungeteilte Aufmerksamkeit ist dabei nicht so sehr auf das Problem, Symptom oder Defizit eines hilfesuchenden Menschen gerichtet, sondern auf das gesamte gegenwärtige Sein der Person.

Carl Rogers

Körpertherapeutische Übungen und Atemarbeit: Die Körperebene wird bei Menschen mit Essstörungen oft als problembehaftet erlebt (z.B. Körperbildverzerrungen, Ablehnung von einzelnen Körperteilen), weshalb es notwendig ist, immer wieder diese Ebene aktiv mit einzubeziehen. Da der Atem den Kontakt zu unserem Körper und Körpergefühl herstellt, setze ich einfache Atem-, Entspannungs-, oder Yogaübungen ein. Andere Methoden, wie die Verhaltenstherapie, systemische Familientherapie oder Traumatherapie können sehr gute Erfolge erzielen, in einem Erstgespräch wird die Frage geklärt, welche Art von Therapie für Sie geeignet sein kann.